In Nürnberg drohte am 10. Mai 2007 ein schwerer Rückschlag für die Bibertbahn, weil sich CSU und SPD im Stadtplanungsausschuss einigten, die Trasse im Stadtteil Gebersdorf zu entwidmen. Damit wurden die einstimmig bekundeten Interessen der Nürnberger Nachbarstädte Zirndorf und Oberasbach für einen Erhalt ignoriert. Mit "Brandbriefen", öffentlichen Aktionen und Unterstützung der Städte Zirndorf und Oberasbach konnte die IG Bibertbahn Schlimmstes verhindern: die Stadt Nürnberg lässt die Bibertbahntrasse unangetastet, bis endgültig über den Weiterbau der U3 entschieden ist.


" Stellen Sie sich vor, sie besitzen ein Haus in einer sehr guten Lage. Nun erfahren Sie, dass Sie statt dessen vielleicht in einer noch besseren Lage ein anderes Haus bauen könnten. Würden Sie Ihr Haus und Grundstück verkaufen, bevor Sie das neue in der besseren Lage sicher haben und das in einem Markt, in dem sie kein anderes bekommen können, wenn Ihre Spekulation nicht aufgeht?
Genau so verhält es sich hier: Die Stadt Nürnberg, allen voran die CSU, in Koalition mit der SPD, möchte die Bibertbahntrasse verkaufen, ohne dass eine U-Bahnverbindung in den Landkreis überhaupt auf ihre finanziellen Auswirkungen untersucht wäre, geschweige denn ihr Bau in irgendeiner Art gesichert ist. Dabei ist die Bibertbahn die einzige schienengebundene Alternative zur U-Bahn! "


Lesen Sie mehr! - Die Pressemappe besteht aus den zwei Teilen:

1) Erläuterungen zur aktuellen Situation (aktuell, Stand Mai 2007, pdf-Datei)
2) Faltblatt (Stand 2004) - oder bestellen Sie das Faltblatt auf Papier gegen 55 Cent Porto.



Mai 2007: Stadtplanungsausschuss der Stadt Nürnberg beschließt, die endgültige Aufgabe der Bibertbahntrasse im Stadtteil Gebersdorf anzustreben - sie soll Grundstücksbesitzern zur Erweiterung ihrer Gärten verkauft werden


Links zu den Original-Dokumenten:
1) Sitzungsunterlagen Stadtplanungsausschuss 10.Mai 2007 (jedoch ohne den Antrag B'90/Die Grünen - siehe unten)
2) Sitzungsunterlagen Stadtrat 16.Mai 2007, Tagesordnungspunkt 2

Der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen:
"Solange der Nahverkehrsentwicklungsplan für die Stadt Nürnberg und die Ergebnisse der standardisierten Bewertung der U-Bahn im Landkreis Fürth nicht vorliegen, wird die Trasse der ehemaligen Bibertbahn freigehalten."
(Forderung vom 08.Mai 2007, wurde dann am 10.Mai von der CSU/SPD-Mehrheit im Stadtplanungsausschuss abgelehnt)

Die Fürther Landkreisnachrichten bringen dazu eine sehr gute Zusammenfassung:
Lobby der Bibertbahn-Reaktivierung schlägt Alarm (11.Mai 2007)



Mai 2007: Die Stadträte von Oberasbach und Zirndorf beschließen einstimmig, Nürnberg von diesem Vorhaben abbringen zu wollen - sie wollen die Trasse als Option erhalten, da die derweil forcierte U-Bahnlinie in ihrer Realisierbakreit weiterhin äußerst in Frage steht


Die Fürther Nachrichten dazu:
Zirndorf fordert, stillgelegte Trasse für ÖPNV zu sichern (12.Mai 2007)

Die Nürnberger Nachrichten dazu:
Zoff in Metropolregion: Städte sauer auf Nürnberg - Alt-Trasse schon verplant (15.Mai 2007)

NEU: Berichterstattung 17.Mai 2007 über die Stadtratssitzung am 16.Mai 2007:
a) Nürnberger Nachrichten Mehrheit bremst Bibertbahn dennoch aus - Zugeständnis: Warten auf Gutachten
b) Nürnberger Zeitung Noch keine Entscheidung zur Bibertbahn - Nürnberg wartet ab
c) Fürther Nachrichten Nur Galgenfrist für die Bibertbahn-Trasse

NEU: Zwei gute Leserbriefe zur "Gartenidylle" von Gebersdorfer Anwohnern der Bibertbahntrasse (die eine Gartenerweiterung der Widerinbetriebnahme vorziehen) sind im Stadtanzeiger erschienen:
Eine Kompetenzregion feiert die Gartenidylle (16.Mai 2007)



was bis 2007 geschah


a) Was bis zum Jahr 2000 geschah können Sie in der Rubrik Geschichte nachlesen.

b) Seither ging es wie folgt weiter:

     2002 bis 2004 baut Zirndorf auf einem Teilabschnitt der Bibertbahn eine Straße zum Bibertbad. Der hierfür nötige Kaufvertrag (die Bibertbahntrasse gehört seit 1999 dem Landkreis) sieht explizit eine spätere Wieder-zur-Verfügung-Stellung der Trasse vor und es fand keine Entwidmung der Strecke vom Eisenbahnverkehr statt, so dass eine Wiederinbetriebnahme rechtlich sehr einfach möglich ist. - Link zur entsprechenden Pressemitteilung des Landratsamtes Fürth mit Hervorhebung der entsprechenden Textstelle:
Die Trasse der Bibertbahn ist auch zukünftig für den ÖPNV nutzbar (10.April 2002)
     
     2006 stellt die Stadt Nürnberg einen Flächennutzungsplan (FNP) auf, der die Bibertbahntrasse weiterhin explizit als Bahnanlage enthält - nach weniger als einem Jahr soll dieser nun schon geändert werden
     
     Ebenfalls 2006 beginnt die Stadt Nürnberg die Aufstellung eines Nahverkehrsentwicklungsplanes (NVEP), der auch Planfälle mit der Bibertbahntrasse enthalten soll. Eine Fertigstellung des NVEP ist nicht vor 2008 zu erwarten.
     
     Erst für Ende des Jahres 2007 plant der Landkreis Fürth eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung - die sogenannte Standardisierte Bewertung mit Folgekostenrechnung (SBW/FKR, Wikipedia-Link ) - um beurteilen zu können, ob sich die U-Bahn nach Zirndorf und Oberasbach überhaupt theoretisch finanzieren lässt. Eine tatsäliche spätere Finanzierung ist damit noch nicht gesichert, hängt sie doch von Kreis- und Gemeindehaushalten ab, die schon im Falle der U-Bahnstrecke nach Stein nicht ausgereicht haben.