IG Bibertbahn - 5. Oktober 2004

Wie lange ziehen Nürnberg und Landkreis an einem Strang?

IGBB fordert eine zeitnahe Entlastung des Verkehrs auf der Rothenburger Straße

Dank der Initiative von Landrätin Pauli ist die Stadt Nürnberg wieder auf die Linie, Ausbau der U-Bahn bis Gebersdorf, zurückgekehrt. Alles scheint klar zu sein, wenn da nicht die allgemeine finanzielle Schieflage der k ommunalen Haushalte und besonders die prekäre Finanzlage der Stadt Nürnberg wäre. Diese Gründe kennt die Landrätin und prognostiziert, dass die U-Bahn frühestens in 10 Jahren an die Kreisgrenze stößt. Bisher jedoch wurde dafür meist ein längerer Zeitraum genannt: "Unter diesem Szenario befürchtet die Bevölkerung zurecht, dass es in den nächsten 20 Jahren keine Entlastung für die staugeplagten Anwohner entlang der Rothenburger Straße geben wird", so Sven Becker, Vorsitzender der IGBB.

Die Wiederinbetriebnahme der Bibertbahn ist eine zeitnahe, kostengünstige und leicht realisierbare Lösung des Problems. Es muss keine Trasse gesucht und kein Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Es ist jedoch Eile angesagt: Auf der Trasse wird momentan im Bereich des Schwimmbads eine Straße gebaut. Weiter soll die Bahnstrecke durch den Bau der Westspange unterbrochen werden. Zirndorf will vollendete Tatsachen schaffen und die Reaktivierung der Strecke unmöglich machen.

"Was passiert," so Franz X. Forman, Pressesprecher der IGBB, "wenn wir nach Jahren bei der Planung der U-Bahn erfahren, dass der Nutzen-Kosten-Faktor ungünstig ist oder die Kosten die Leistungsfähigkeit der Städte im Landkreis übersteigen? Dann ist die Strecke verbaut. Im Kreistag wäre man sicher froh, wenn man sich rechtzeitig mit Alternativen, wie der Bibert-Bärbel, auseinander gesetzt hätte. Die junge Generation müsste dann die Fehler ihrer Väter ausbaden!" "Der angekündigte Verzicht auf die Diskussion der Studie der IGBB im Kreistag lässt leichtfertig all diese Fakten außer Acht!", betont Dieter Beck, Geschäftsführer der IGBB, "Unsere Studie ist fundiert und hat bei Fachleuten und in der Öffentlichkeit bisher viel Lob und Anerkennung erfahren."

Als Übergangslösung wird von den Verantwortlichen die S-Bahn nach Ansbach propagiert. Ab dem Jahr 2007 sollen die Haltepunkte Unter- und Oberasbach zur Hauptverkehrszeit im 20-Minuten-Takt angefahren werden. Nach Meinung der Landrätin sind dort die Park- und Ride-Plätze sowie die Busanbindung so attraktiv, dass die Rothenburger Straße entlastet wird und sich jede Diskussion über die Reaktivierung der Bibertbahn erübrige. "Wenn dieses Argument zutreffen würde, dann könnten wir uns 2007 schon voll zufrieden zurücklehnen und bräuchten auch keine Verlängerung der U-Bahn in den Landkreis, die ja nur unweit der Trasse der Bibertbahn im Untergrund fahren soll. Dies glauben nicht einmal diejenigen, die einseitig auf die U-Bahn setzen.", meint Forman.

© 2004 Interessengemeinschaft Bibertbahn

 




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