NÜRNBERGER NACHRICHTEN - 11.9.2004 - [B0409115]

Thema "U-Bahn an der Endstation?"

Sommeroffensive

Die CSU wirkte wie gelähmt

Meinung / Der Standpunkt von Hans Peter Reitzner

Bezieht sich auf: B0409112 (Zeitungsbericht)

Selten zuvor haben Vorschläge einer Rathauspartei den Sommer in der Stadt derart beherrscht wie heuer die Ideen der SPD. Fraktionschef Gebhard Schönfelder, schlauer Fuchs und ausgebuffter Stratege im kommunalpolitischen Geschäft, breitete eine ganze Palette von Themen aus. Völlig unvorbereitet traf die CSU (aber auch die Grünen) die überraschende Abkehr Schönfelders vom teuren U-Bahn-Bau hin zur Straßenbahn. Mehr noch: Die Sozialdemokraten haben ein klares Bekenntnis zur Tram abgelegt und damit den Prüfaufträgen der Christsozialen, ob Linien gekappt oder stillgelegt werden sollen, eine Abfuhr erteilt. In der Folge wirkte die CSU wie gelähmt. Auch mit Forderungen wie nach einem Bildungsrat oder zum Haushalt 2005 punktete der Sozi mit dem Überraschungseffekt. Bei näherem Hinsehen wird zweierlei klar: Der machtbewusste Schönfelder hat beileibe nicht jeden Punkt vorher mit seiner gesamten Fraktion abgesprochen. Andererseits sind seine Vorstöße sicherlich mit dem Oberbürgermeister abgestimmt.

Wahrscheinlich ist es nicht falsch, die Sommeroffensive auch als Folge der politischen Niederlage zu sehen, die Ulrich Maly und der SPD bei der fehlgeschlagenen Besetzung einer Spitzenposition bei den Städtischen Werken zugefügt wurde. Der Überraschungsangriff scheint gelungen: Auf etlichen Feldern ist nun zweifellos die CSU in Zugzwang.

Siehe auch NN-Themenseite "U-Bahn an der Endstation?" vom 11.9.2004 (Seite 15): B0409111

HANS PETER REITZNER

© NÜRNBERGER NACHRICHTEN

Quelle:Print_N.N.-11.09.2004_SE15/ Mail:NN_HA_LOKAL_LOKAL1




_